
Das Selbstverständnis der Pflanzstelle
Die Pflanzstelle ist ein offener, solidarischer, selbstorganisierter und nicht-kommerzieller Gemeinschaftsgarten.
Auf der Pflanzstelle finden politische Veranstaltungen, Lesungen und Konzerte statt. Hier können Menschen gärtnern, sich treffen, kochen und essen, imkern und gemeinsame Feste feiern (und vieles mehr). Sie ist ein Ort für Begegnung, Austausch, (voneinander) Lernen. Ein Ort zum Mitmachen oder einfach nur Genießen und Abhängen.
Die Pflanzstelle kann für offene Treffen, Feiern, Workshops und vieles mehr genutzt werden. Sie ist ein Ort für Klein und Groß, Jung und Alt und für alle Menschen, die für alle Menschen offen sind. Die Pflanzstelle ist nach Absprache auch ein Ort, den ihr als Gruppe für geschlossene Veranstaltungen für bestimmte Zielgruppen nutzen könnt. Damit wollen wir u.a. Safer Space Veranstaltungen ermöglichen.
Die Pflanzstelle soll für alle Menschen ein möglichst diversitäts- und diskriminierungssensibler Ort sein. Hier ist kein Platz für diskriminierendes Verhalten, dazu gehören Rassismus, Antisemitismus, Queer- und Transfeindlichkeit, Sexismus, Ableismus, Klassismus und jede Form von Menschenfeindlichkeit. Ziel soll sein, dass sich alle Menschen so wohl und sicher wie möglich fühlen können. Deshalb ist es wichtig, dass alle, die die Pflanzstelle nutzen oder besuchen, Verantwortung für ihr Handeln übernehmen und offen für Veränderung und Selbstreflexion sind.
Auf der Pflanzstelle gibt es Menschen mit unterschiedlichen Positionierungen und Erfahrungen. Auch Machtverhältnisse prägen unser Miteinander. Wir versuchen, Machtverhältnisse mitzudenken, zu reflektieren und abzubauen. Auf der Pflanzstelle ist Platz für Fehler und Kritik. Wir sind offen für Kritik und Veränderung, bereit gemeinsam zu lernen und eine konstruktive Fehler- und Konfliktkultur zu üben.
Wir versuchen möglichst viel Transparenz für alle zu schaffen und Wissen zu teilen.
Alle Menschen sind zum Mitwirken eingeladen. Die Pflanzstelle wird von allen Menschen, die sie nutzen, geprägt und gestaltet. Alle können die Pflanzstelle nutzen, unabhängig davon, wie viel sie sich einbringen. Es ist auch ok, einfach nur auf der Pflanzstelle abzuhängen. Denn Menschen haben ganz unterschiedliche Ressourcen, Privilegien und Zugänge, sich einzubringen. Unser Ziel ist es, möglichst viele Barrieren abzubauen. Gleichzeitig sind wir uns bewusst, dass es auch auf der Pflanzstelle noch viele Barrieren gibt.
Wir treffen Entscheidungen gemeinsam im Konsens beim monatlichen Plenum und nicht im Mehrheitsentscheid. Es gibt Arbeitsgruppen, die Verschiedenes machen (z.B. Gärtnern, Strukturen gestalten, Bücher_Ei, Küche für alle).
Wir versuchen viel wiederzuverwenden und wenig Ressourcen zu verbrauchen.
Um den Pachtvertrag mit der Stadt Köln aufrechtzuerhalten, haben wir einen Verein. Es ist aber keine Voraussetzung Vereinsmitglied zu sein, um mitzumachen.
Die Pflanzstelle liegt im Stadtteil Kalk. Einem Stadtteil mit sehr wenig Grünflächen. 92% der Flächen in Kalk sind versiegelt. Viele Menschen sind von Armut und Rassismus betroffen.
In Kalk zeigen sich die Auswirkung von Umweltrassismus täglich in der Lebensqualität der Menschen.
Alle Menschen haben ein Recht auf eine grüne und gesunde Umgebung! Deswegen kämpfen wir dafür, dass Orte wie die Pflanzstelle erhalten und erweitert werden. Die Pflanzstelle gestaltet Prozesse im Stadtteil mit und möchte den Ort noch zugänglicher für die Nachbar*innen machen, um der Umweltungerechtigkeit entgegenzuwirken.
Kommt vorbei.
Die Pflanzstelle gehört uns Allen!
Foto-Archiv
Bilder der Anfänge in 2011 bis 2021 findest du hier: https://www.flickr.com/photos/64167355@N04/albums/